Reise - Insel Sainte-Marguerite und ihr Geheimnis!

Unser letzter Stopp lag schon vor ein Paar Tagen in Cannes. Es ist eine schöne Stadt an der Mittelmeerküste. Heute wollen wir ein bisschen mehr Mystik in die Geschichte einhauchen. Wir steigen zusammen in ein Boot an der Anlegestelle und fahren ins Meer hinaus... bis wir auf die Insel Sainte-Marguerite treffen und dort aussteigen.


Vielleicht habt ihr schon von der Insel gehört. Wenn ja, dann nur im Zusammenhang mit dem MANN MIT DER EISERNEN MASKE. Der gerade dort saß der geheimnisvolle, gesichtslose Mann im Gefängnis. 
Tatsächlich können Historiker heute nicht sagen, wer er gewesen ist. Es gibt viele Theorien, aber die Liste der möglichen Personen hat über hundert Namen. So bleibt die Identität des Gefangenen bis heute unbekannt. 

Auf der Insel Sainte-Marguerite kann man für ein Paar Euro dem Gefängnis einen Besuch abstattet. Es lohnt sich sehr. Man sieht nicht nur die Zellen, sondern erfährt eine Menge spannender Geschichten. 


Der Mann mit der Eisernen Maske verbrachte hier auf Befehl Ludwig des XIV 11 Jahre (1687-1698). Was wird nicht alles phantasiert über ihn. Die einen sind sich sicher, dass es der Zwillingsbruder des Königs gewesen sein muss - warum sonst die Maske? Andere beharren auf Staatsfeinde oder Intriganten (z. B. Graf von Guise) und dritte auf alle möglichen (z. B. Molier, Pascal...). Selbst der Gedanke, es könnte eine Frau gewesen sein, ist nicht abwegig. 
Schließlich wissen wird fast gar nichts über diesen Gefangenen. In keiner Staatsakte ist der namentlich erwähnt oder im entferntesten Sinne irgendwie erkennbar erwähnt. Nur die Gedächtnisprotokolle belegen seine Existenz. 

Alexandre Dumas hat diesem Phantom ein ganzes Buch gewidmet: "Vicomte de Bragelonne" (oder "Zwanzig Jahre später"). Es ist die Fortsetzung der "Drei Musketiere", die engst mit der Geschichte vom Mann mit der Eisernen Maske verbunden ist (bei Dumas jedenfalls). In seinem Roman schafft es dieser sogar dem Gefängnis mit Hilfe von einem der Musketiere zu entfliehen. 






Beim Anblick der Wände und dem Ausblick aus dem Fenster erscheint diese Variante nicht zu sehr glaubhaft. Briefe durch die Toilette zu schmeißen - dann würden sie im Wasser landen und sofort unlesbar werden - würde leider nicht funktionieren. 
Auch von der Insel aus zu schwimmen erscheint mir für einen wahrscheinlich abgemagerten und schwachen Gefangenen auf offener See weniger realistisch. Aber ich will die romantischen Vorstellungen der Leser nicht verderben. Besucht die Insel selbst und bildet euch ein eigenes Urteil!


Aber der Mann mit der Eisernen Maske ist nicht der einzige Star auf der Insel Sanite-Marguerite. Das Gefängnis erzählt noch von weiteren, spannenden Fällen und zeigt vor allem wunderschöne Bilder auf seinen Wänden. 



Diese stammen natürlich nicht aus dem 17. Jahrhundert, sondern sind 1992 von Jean le Gac angefangen worden. Die Szenen zeigen viele Gesichter, welche das Gefängnis gesehen hat. Man könnte sagen, sie sind zum Spiegel der Zeit geworden. 

Nicht zu vergessen ist folgende kuriose Geschichte:
1790 wurde der Graf von Monteil, damals schon 32 Jahre in Haft, per Befehl entlassen. Doch das wollte sich der Graf nicht ohne weiteres gefallen lassen... und VERWEIGERTE SEINE BEFREIUNG! Das tat er mit der Begründung, dass er sich dort wohlfühlen würde. 


Wie ihr seht erzählt euch die Insel Sanite-Marguerite eine spannende Geschichte nach der anderen. Auch ich habe nur einen Teil preisgegeben, denn da bietet der Ausflug vieles vieles mehr! Wenn ihr für einige Tage in Cannes sein solltet, dann besucht diese Insel unbedingt!



Küsse,
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Janna